Dieser Apell richtet sich in erster Linie an Menschen, ihren lokalen Händler zu unterstützen anstatt alles im Internet einzukaufen. Die Stadtwerke Nürtingen wollen das ihren Kunden in Nürtingen, Großbettlingen, Wolfschlugen oder Dettingen/Teck nun auch bezüglich des über VDSL realisierten Internetzuganges ermöglich.

Doch zuerst eine kleine Rückschau.
Seit einigen Jahren bauen die Stadtwerke ein Glasfasernetz im Stadtgebiet auf. Dazu werden meines Wissens vor allem Sanierungsarbeiten an der bestehenden Infrastruktur genutzt, um Leerrohre für Glasfaserkabel (speedpipe Rohrverbände) in die Straßen einzubauen.

Hier ist ein solcher vorbereiteter Hausanschluss zu sehen, der im Zuge eines sanierten Gashausanschlusses gebaut wurde. Hierbei wurde in der Straße der Rohrverband gelegt und zu jedem Haus, dessen Eigentümer dies gewünscht hat, eine solche orangene Speedpipe gelegt. Die Leerrohre in der Straße sind jedoch aktuell noch nicht an einen POP angebunden, daher kann vorerst kein Anschluss gelegt werden. In der Erde sieht dies so aus:

oder auch so:

In anderen Sanierungsgebieten wie beispielsweise der Nürtinger Fußgängerzone oder auch in Neubaugebieten sieht dies anders aus. Dort können direkt "beleuchtete" Hausanschlüsse gebaut werden, um den Kunden Internetanschlüsse anzubieten. In Reudern wurde 2011 die Ortsdurchfahrt saniert, entsprechend können dort Anschlüsse angeboten werden. Dieses Foto ist 2015 entstanden:

Dieses Netz wächst so langsam vor sich hin. Manch einem dürfte dies zu langsam sein. Anfang 2016 hat die Telekom ihrerseits den FTTC-Ausbau angekündigt, bei dem bestehende Kabelverzweiger (KVz) des Kupfernetzes mit einem MFG überbaut werden.

Dabei wird das kleine Gehäuse - oftmal KVz 59 oder 82 - durch ein größeres Gehäuse ersetzt, in dem nebem dem alten Verteiler für die Kupferkabel auch ein MSAN untergebracht wird. Dieser MSAN wird mit einer Glasfaser angefahren und produziert dann näher am Kunden die schnelleren VDSL-Anschlüsse. Durch einen derartigen Ausbau spart man sich die langwierige und teure Errichtung eines Glasfasernetzes bis in die einzelnen Gebäude. Hat aber eben auch den Nachteil, dass die Glasfaser nicht bis ins Gebäude des Kunden reicht und VDSL eine störanfällige Technik ist und trotz Vectoring Kunden mit weiterhin zu langen Anschlussleitungen keine schnelleren Anschlüsse bekommen können.
Auch wenn die Telekom diese neuen größeren Kisten am Straßenrand installiert, so kann der Kunde auch über diese Technik einen Anschluss von einem anderen Provider wie 1&1, o2, Vodafone und anderen bekommen. Auch diese Anschlüsse werden am MSAN der Telekom angeschlossen und verlaufen über das Kupferkabel der Telekom bis in die Gebäude der Kunden.
Auch die Stadtwerke Nürtingen steigen nun in das Geschäft mit dem Wiederverkaufen von Telekom-VDSL-Anschlüssen ein, wo sie noch keine eigenen Glasfaseranschlüsse, oder aber auch VDSL-Anschlüsse auf eigener Technik wie in Neckarhausen, Raidwangen, Reudern oder Frickenhausen anbieten können. Hierbei mietet der Provider nicht nur die reine TAL (Teilnehmeranschlussleitung) von der Telekom an, sondern zusätzlich auch den VDSL-Port auf der aktiven Telekom-Technik.
Für genau diesen Fall suchte man über Facebook nach Testkunden, die einen Anschluss für 3 Monate kostenlos nutzen können und im Gegenzug diverse Dinge testen sollen. Ich habe mich als Testkunde beworben, wurde akzeptiert und habe demnach den Anschluss bestellt. Die Testkundenerfahrungen werden in einem eigenen Beitrag verarbeitet.